Es ist eine nebelig kalte, dunkle Nacht. Die Straßenlaternen im Ort sind bereits aus.
Zwei Gestalten stehen auf der Straße und unterhalten sich gedämpft.
Das Thema: Der Irrsinn dieser Zeit.
Sie: „Ja, aber wenn das so weiter geht, dann geht doch alles den Bach runter.“
Er: „Das ist möglich. Was ist denn das Schlimmste, was passieren kann?“
Sie: „Das alles den Bach runter geht.“
Er: „Und dann?“
Sie: „Dann gibt es Krieg, Bürgerkrieg, Hunger und Armut.“
Er: „Und dann?“
Sie: „Dann hauen sich die Leute tot. Das ist doch schrecklich!“
Er: „Ja. Im Moment ist das allerdings nur eine Fantasie in Deinem Kopf. Aber wenn es so kommen sollte, was ist dann für Dich die schlimmste Folge?“
Sie: „Das ich verhungere, tot geschlagen werde, ins Gefängnis komme … Was weiß ich … das will ich alles nicht.“
Er: „Ob Du das willst oder nicht, ist dann nicht relevant. Alle diese Dinge passieren dauernd in dieser Welt. Immer schon.
Nehmen wir an, Du wärst am verhungern, was wäre dann die schlimmste Folge?“
Sie: „Na, dass ich verhungere.“
Er: „Und dann?“
Sie: „Dann bin ich tot.“
Er: „Genau. Ganz egal, um was es geht, es gibt immer zwei Möglichkeiten: Entweder Du überlebst es oder Du stirbst.
Wenn Du es überlebst, war es „nicht sooo schlimm“ und wenn Du stirbst, dann stirbst Du eben auf ein ungünstige Weise.
Ich sage nicht, dass das erstrebenswert ist. Doch es passiert andauernd.“
Sie: „Ich will aber nicht sterben! Und ich will das auch nicht erleben.“
Er: „Na ja, um das Sterben kommt nichts und niemand herum – glücklicher Weise, stell Dir mal vor die ganzen Neandertaler würden noch hier rumhängen.“
Sie: „Ich meine ja, dass ich nicht so sterben will.“
Er: „Im Zweifel wirst Du da nicht gefragt. Doch worauf ich hinaus will, im Hintergrund ist immer diese Angst vor dem Tod. Und diese Angst kann man ganz einfach auslösen, indem man eine Anspielung macht, den Rest erledigt dann die Fantasie der Leute.
Solange Du für Dich nicht geklärt hast, was es mit dem Tod auf sich hat und dass Du auf jeden Fall eines Tages sterben wirst, solange bist Du ganz einfach manipulierbar. Einfach etwas Unsicherheit erzeugen und schon legt Dich Deine eigene Angst lahm.
Und niemand kann Dir absolut sagen, was der Tod ist, ob und was danach kommt. Niemand. Und doch ist das eine Erfahrung die absolut jeder von uns irgendwann macht. Alle die vor uns da waren. Alle die da sind. Alle die noch kommen. Alle Tiere. Alle Pflanzen. Selbst Berge kommen und gehen.“
Sie: „Die Angst ist doch nicht schlecht. Immerhin schützt sie mich.“
Er: „Hm, wie denn?
Sie: „Indem ich rechtzeitig erkenne, was auf mich zukommt und mich dann vorbereiten kann, damit es mich nicht erwischt. Oder weniger. Oder, damit es gar nicht stattfindet, weil ich etwas dagegen mache.“
Er: „Schon. Nur, dass Du ja im Moment Angst davor hast, dass das so eine riesen Nummer ist oder wird und Du überhaupt nichts machen kannst. Bzw. nichts was einen Unterschied macht. Davor kannst Du Dich nicht schützen, wenn es so kommen sollte. Plus, es ist glücklicher Weise immer noch nur eine Fantasie. Gerade stehen wir nur in der Kälte und könnten auch heim gehen.
Die Angst sorgt im Moment also nur dafür, dass Du Dir Sorgen machst. Und weil Du Dir Sorgen machst, hast Du das Gefühl etwas gegen die Angst zu tun. Die wird dadurch nur größer, weshalb Du Dir mehr Sorgen machst. Etc. Tatsächlich ist das nach David R. Hawkins der Mechanismus, der Dich auf der Angstebene gefangen hält. Und der verhindert, dass Du auf die Ebene Mut oder höher kommst. Und da wärst Du auf einmal sehr wohl in der Lage etwas zu tun, auch wenn es scheinbar nur unbedeutende Kleinigkeiten sind.“
Sie: „Ach was, man kann gar nichts tun. Jeder hat andere Ansichten, man kann sich ja nicht mal bei einem einzelnen Thema einig werden. Und keiner hat eine Lösung, wie man auch nur ein Thema effektiv anpacken kann.
Ich gehe jetzt heim. Gute Nacht.“
So ähnlich lief dieses Gespräch einst ab. Danach bin ich nach Hause gelaufen und habe mir gedacht: Ja, stimmt schon. Im Moment könnten sich die Leute nicht mal darauf einigen, welche offene Klotür man stürmen sollte. Und keiner will den Anführer machen und keiner will einem Anführer folgen, weil wir da kollektiv traumatisiert sind. Und Anführer sind auch schwierig, weil sie eben meistens doch (auch) eigene Interessen verfolgen. Aber es müsste doch einen kleinsten gemeinsamen Nenner geben bei dem alle Menschen zusammen kommen.
(Ich bin übrigens „Er“ und in Wirklichkeit auch so nervig. Also Vorsicht. 😉 )
Ein paar Tage später hat mich das immer noch geplagt.
Was ist der kleinste gemeinsame Nenner bei allen Menschen?
Egal, welches Thema du nimmst, es gibt unterschiedliche Ansichten.
Zu keinem einzigen Thema sind sich alle einig. Wow.
Soweit für’s erste. Trag Dich unten in den Verteiler ein, dann schicke ich Dir die Fortsetzung.
Mach mit. Trage Deinen Namen und Deine E-Mail Adresse hier ein und klicke auf den Knopf.
Und bis dahin:
Lasst uns die Fahne der Menschlichkeit hochhalten
Vorwärts. Richtung mehr Menschlichkeit